Britisch Kurzhaar Katze in reiner Wohnungshaltung

Wohnungshaltung der Britisch Kurzhaar

Die Britisch Kurzhaar Katze ist bekannt als die ideale Wohnungskatze. Ihre Ansprüche an die Größe des eigenen Reviers ist auch deutlich geringer als bei Rassen mit wilderem Charakter. Dennoch solltest Du so einiges bei der reinen Wohnungshaltung Deiner BKH beachten, denn spätestens in der Dämmerung kommt der scheinbare träge Körper in Wallungen und sucht die Herausforderung. Selbst die ruhigste und dickste Britisch Kurzhaar wird ihren Genen dann gerecht und wird zum schnellen, manchmal auch etwas tolpatschigen, Jäger. In vielen Diskussionen werden ganz unterschiedliche Mindestquadratmeterzahlen für die Wohnungshaltung genannt. Doch die Größe der Wohnung ist eher zweitrangig, wenn Du ausreichend Angebote in einer katzengerechten Wohnung schaffst.

Revierverhalten

Klassische Hauskatzen oder Katzenrassen wie zum Beispiel die Norwegische Waldkatze haben recht große Reviere. Kastrierte Katzen geben sich häufig mit einem kleinen überschaubaren Revier zufrieden. Da langt häufig schon der Auslauf in den eigenen Garten oder ein kurzer Abstecher zu den Nachbarn. Ein Kater kann aber durchaus auch ein Revier mit einem Radius von 3 Kilometern abdecken. Dies steht im deutlichen Kontrast zu einer durchschnittlichen Wohnung. Auch die Britisch Kurzhaar hatte bis vor knapp 100 Jahren in erster Linie die Aufgabe Haus, Hof und Garten von kleinen Nagern zu befreien und sich in einem entsprechend großen Revier zu behaupten. Die Veranlagungen dazu tragen sie auch heute noch in sich. Entsprechend eng kann es auch den kleinen pummeligen Briten in der größten Wohnung werden, wenn wir als Katzenbesitzer diese Veranlagung ignorieren.

Artgerechtes Wohnungsrevier für die BKH

Wer seiner Britisch Kurzhaar also einen Auslauf anbieten kann, sollte das unbedingt tun. Aber gerade in Städten ist das häufig nicht möglich. Zuviele Gefahren durch den Strassenverkehr, Hunde und Mitmenschen mit sonderbarem Rechtsverständnis lauern an jeder Ecke. Deshalb solltest Du Dir Gedanken machen, welchen Ausgleich Du für das kleine Revier bieten kannst. Klettermöglichkeiten sind schon mal ein guter Anfang. Neben mehreren Kratzbäumen kannst Du auch eine kleine Leiter auf Deinen Kleiderschrank oder Kühlschrank anbieten. Solltest Du in Deiner Wohnung einen freistehenden Balken haben, kannst Du diesen auch mit einem langen Sisalseil umwickeln und als zusätzlichen Kletterbaum anbieten. Spannend sind natürlich auch alle Formen von Tunnel und Höhlen. Hier kannst Du auch gelegentlich unbemerkt ein paar Leckerlies verteilen. Das animiert Deine BKH zu regelmäßigen Revierkontrollen.

Liegeplätze direkt am Fenster sind das ideale Katzenkino. Vorbeifliegende Vögel, tanzende Schneeflocken, Strassenverkehr und sich bewegende Bäume sind eine grandiose Unterhaltung. Noch besser wird es, wenn Du auch einen Platz auf dem Balkon anbieten kannst. Diesen solltest Du aber unbedingt mit einem Katzennetz ausbruchsicher abhängen.

Spielideen

Aber selbst diese Angebote lassen eine Wohnung schnell langweilig werden. Deshalb solltest Du unbedingt täglich kleine Abwechslungen anbieten. Schon kleine Veränderungen im Revier sind unglaublich spannend für Deine Katze. Das kann ein Stuhl sein, der einfach mal an anderer Stelle steht oder eine mit Wasser gefüllte Schale. Ganz hoch im Kurs steht auch der Klassiker: ein leerer Karton. Wenn dieser dann noch mit großen, raschelnden Kugeln aus Zeitungspapier gefüllt ist, dann ist der Tag gerettet und die Show eröffnet.

Klickertraining

In den letzten Jahren ist das Klickern unter den Katzenhaltern immer beliebter geworden. Das Klickertraining ist nicht nur für Deine Katze mal eine schöne Abwechslung, sondern auch für Dich eine anspruchsvolle Aufgabe. Denn kleine Fehler können den Erfolg des Klickerns schon einschränken. Aber so lernst Du noch besser das Verhalten und die Denkweise Deiner Samtpfoten kennen und kannst Lösungen für unerwünschtes Verhalten Deiner Katze kennenlernen.

Das Klickern basiert auf positiven Bestätigungen (meist sind das die heißgeliebten Leckerlies), sobald die Katze das erwünschte Verhalten ausführt. Die positive Bestätigung sollte anfangs unbedingt zeitgleich mit dem Geräusch des Klickers und unmittelbar nach bzw. während dem erwünschten Verhalten stattfinden. Das gibt Dir die Möglichkeit zukünftig auch bei komplizierteren Übungen Deiner Katze die positive Bestätigung im richtigen Augenblick zu signalisieren. Das Klickertraining kann Dir unter anderem dabei helfen, Deine Katze an die Transportbox zu gewöhnen oder auch auf Zurufe zu reagieren. Das Klickertraining kennen wir zwar in erster Linie von Hundehaltern, aber daß das auch bei Katzen funktioniert, kannst Du gut daran erkennen, daß Deine BKH bestimmt auch auf das Geräusch der Leckerlie-Tüte reagiert. Denn auch wenn Katzen im Gegensatz zu Hunden keinen "Will-to-please" besitzen, hast Du mit dem Futter doch ein schönes Mittel zur Steuerung Deiner BKH.

Futter erarbeiten

Bei der Fütterung hast Du die nächste Möglichkeit Deine Katze zusätzlich zu fordern. Eine gefüllte Futterschüssel am gewohnten Futterplatz ist zwar mega bequem, aber auch mega langweilig. Besser ist es, wenn Deine Katze ihr Futter erarbeiten muss. Inzwischen werden recht anspruchsvolle "Fummelbretter" im Tierhandel angeboten. In diese kannst Du das Futter in kleinen Portionen verteilen. Deine BKH muß dann unterschiedlich schwere Aufgaben lösen, um an ihr Futter heranzukommen.

Neben diesen Aufgaben ist aber wichtig, auch dem Jagd- und Bewegungsdrang gerecht zu werden. Deshalb ist das allergrößte Highlight immer noch das klassische Federspiel. Achte aber unbedingt darauf, daß Deine Britisch Kurzhaar in einem unbeobachteten Augenblick das Federspiel nicht von der Schnur abreißt und verschlingt. Sollte Deine Katze auch gern mal allein spielen, sind kleine raschelnde Papierkugeln oft viiiiieeeel spannender als die Gummibälle, die man im Tierbedarf-Handel erstehen kann.